Montag, 1. Juli 2013

First Impressions

Der erste "Arbeits"-Tag brachte mehr Fragen als Antworten, aber was ich jetzt sicher weiß: die nächsten 2 Wochen hab' ich frei. Hier unten sind gerade Ferien und somit gibt es für mich aktuell nichts zu tun. Was unmittelbar mit den Ferien zusammenhängt ist die Anzahl der anderen Freiwilligen im Abraham Kriel Kinderhuis. Fast alle haben sich aufgemacht die Welt zu erkunden. Die restlichen zwei zusammen mit ihren Freunden, die in anderen Städten wohnen, forderten mich gleich dazu auf wegzugehen und ein drauf zu machen. Aufgrund meiner körperlichen Verfassung (24 Stunden Reisestrapazen gehen auch an mir nicht spurlos vorbei) lehnte ich dankend ab.

Aber eigentlich sollte ich chronologisch starten:

Im Mini-Flieger nach Kairo hatte ich das Gefühl im falschen Film zu sein. Die Menschen sprachen eine mir unbekannte Sprache und selbst beim Pilot war ich mir nie wirklich sicher, ob er Schwedisch, Kemisch, Koptisch oder doch Englisch sprach. Wenigstens mein Nebensitzer, ein älterer Mann mit dem Namen Ayoub Mahmoud Ayoub, war nett und englisch-versiert. Seines Zeichens Rotary Public Image Coordinator, machte er mir in teleshopping-Manier den Rotary Club (Rotary International) schmackhaft. Ich nahm seine Visitenkarte dankend an... man weiß ja nie ob man so was irgendwann mal brauchen kann.
Der Blick auf Kairo und Umgebung blieb mir aufgrund der fortgeschrittenen Stunde verwehrt und ich bin mir nicht sicher ob ich zwischen den Lichtern am Boden den Nil wirklich gesehen habe.

Am Kairo Airport ging alles glatt und 4 Stunden nach meiner Landung ging es wieder in die Lüfte. Dieses Mal in einer riesen Boeing und mit spektakulären Reihenmitgliedern: eine upperclass Mutter mit ihrem Sohn und ein (ich deute jetzt einfach mal die Zeichen) aufstrebender neuseeländischer Rugby Spieler. Die Mutter brachte den Move des Tages, als sie beim Duty Free Shopping einfach irgendein Parfum kaufte, ohne sich wirklich jemals darüber Gedanken gemacht zu haben was das überhaupt für ein Duft ist. Zum Glück war die Stewardess (aka poor man's Angelina Jolie) sehr aufmerksam und verkaufte der Mutter nach kurzem hin und her am Ende doch einen Duft für Damen.
Der Rugby Spieler ließ sich beim Entertainment auch nicht lumpen und photobombte drei (wieder muss ich raten) südafrikanische Rapper in Jay Bilas Manier (Jay Bilas Photobomb).
Der eigentliche Flug verlief zäh und schleppend, da die Radio-Programme eher auf arabische als auf europäische Klänge ausgelegt waren und die Filme eher auf Kleinkinder als auf erwachsene Beastbloods wie mich.

In Johannesburg angekommen verzögerte sich die Passkontrolle um geschlagene 2 Stunden, was das rechtzeitige Erreichen des Gepäcks unmöglich machte. Der noch in Deutschland zu Ende geführte Kampf mit dem Konsulat machte sich endlich bezahlt und ich hatte keine Probleme meinen Stempel zu bekommen. Ohne wirklich zu wissen was ich tat (auf der Anzeige befand sich der Flug von Kairo einfach nicht) ging ich zufällig zu einem der 12 Gepäckbänder und fand meinen Koffer nach 25 Sekunden.
In der Arrival Hall fand ich auch meinen Fahrer (aka poor man's Asafa Powell) nach 25 Sekunden. Was dann folgte war vogelwild. "South African drivers drive like shit!", beschrieb mein Fahrer das Linksverkehrchaos auf 4-spurigen Freeways. Warum er mir durch seine hektische und nebenherirgendwasanderesmachende Fahrweise dies auch noch beweisen musste ist mir unerklärbär. Vom Sekundenschlaf überwältigt (immerhin war ich 22 Stunden unterwegs gewesen) verging die Fahrt nach gefühlten 25 Sekunden.

Angekommen! Das Abraham Kriel Kinderhuis ist eine Ansammlung von mehreren Wohnhäusern für Freiwillige und einheimische Kinder. Es gibt einen heruntergekommenen Fußball- und Basketballplatz (Bilder folgen, wenn mein Smartphone wieder läuft) und einen kleinen Pool. Eine Kantine und eine Bibliothek gibt es auch und einen wireless Hotspot. Der Plan der Hausverwaltung ist eigentlich, dass man sich auf eine Bank vor dem Office setzt, um von dort WLAN zu ziehen. Da mein Empfänger so gut ist, kann ich aber alles vom Zimmer aus machen, was sehr smooth ist. Oh ja, das Zimmer! Ein Schrank, ein Tisch, zwei Nachttische und zwei Betten (Why? Never mind!) sind das Mobiliar. Den Rest der Etage teilt man sich gemeinschaftlich. Das abgefuckte Bad und die (so scheint es) nie aufgeräumte Küche sind von den Freiwilligen selbst zu verwalten. Und mit dem Verwalten halten die es hier wie die Mitarbeiter im Konsulat!

Alles in allem waren die ersten Tage in Potchefstroom eher unspektakulär. Was ich mit den freien Tagen anfangen werde weiß ich noch nicht, aber da alle Leute hier extrem zuvorkommend und freundlich sind wird sich da der eine oder andere Plan ergeben.


Random Notes:
- Heimweh-Percentage: 75%
  (alles noch sehr neu und ungewohnt)
- Wetter-Update: nachts ca. 3-7°, mittags ca. 20°
  (das nennt man hier Winter O.o)
- das aktuelle Hintergrundbild ist der Blick vom Eingang
  unseres Hauses in Richtung Haupteingang der Anlage


4 Kommentare:

  1. oh Heimatland...das ist ja schon Afrika der Höchstklasse! Frei nach Manne: Oh shit! Another shit day in africa...horrido, Johannes! Saugs rein...
    Liebe Grüße Mam

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  2. Tha Beast back in action ! SmoothasSilkyger Blog Jonger ! Es wird Beastblooood verbreitet und das bleibt hoffentlich auch alles so wie's ist. Keep it up young fella.
    Greetings from the brother from the same mother. ;D

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  3. Gungaaa,
    Da geht das Hartzer Leben in Afrika grad so weiter :D
    Bei deiner Statistik fehlt Tischtennisentzug-Percentage. Aber vielleicht kommt das ja noch dazu.

    Viel Spaß da unten. Wir werden dich auf dem Laufenden halten, sei es Tischtennis oder sonstige Eskalationen im HK 1-6.

    Greetings Mo

    P.S. heute ist wieder Dienstag. Was heißt das??? JA, Kantentag :)

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  4. Was für ein Blog! You, ve good style. A pros pos Kantentag: Justin Biber hat die Ba.-Wü gewonnen. Tom sechster.

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